Interkulturelle Woche 2012
Herzlich Willkommen – wer immer du bist!
Zu diesem Motto arbeiteten die Jahrgangsteams klassenübergreifend in der diesjährigen interkulturellen Woche. Das Thema Inhalt ließ viel Freiraum, um das gewählte Motiv von allen Seiten zu beleuchten.
In der ersten und zweiten Klasse befassten sich die Schüler in vier Gruppen mit Afrika. Wie klingt afrikanische Musik, welche Möglichkeiten gibt es, sich künstlerisch auszudrücken, was ist die Serengeti und wodurch unterscheidet sich ein Dorf in Afrika von unseren Dörfern waren die Fragen, zu denen wir Antworten suchten. Täglich starteten wir gemeinsam mit einem Märchen, einem Bewegungsspiel, einer Buchvorstellung oder einem Lied, um uns auf den Tag einzustimmen. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch von Kirsten, die in Angola lebte, über das Leben der Kinder dort berichtete und interessante Gegenstände zum Ausprobieren mitbrachte. Danach arbeiteten wir in vier verschiedenen Gruppen mit dem Ziel, auf dem Abschlussfest die Ergebnisse in Ausstellungen und Vorführungen zu präsentierten. Auch am Nachmittag erzählten sich die Kinder gern gegenseitig von ihren Erlebnissen im Vormittagsbereich. In der Küche wurden von einigen afrikanisches Brot und Dattelkekse gebacken und probiert. Andere gestalteten aufwendige, farbenprächtige afrikanische Muster auf Pappe, mit denen in Afrika zahlreiche Häuser geschmückt sind.
Die Schüler der Klasse 3 und 4 wählten das Thema Die Kontinente unserer Welt. Eingestimmt durch eine Wasserkugel, die unsere Ozeane versinnbildlichte, galt es in den drei Arbeitstagen, die Kontinente aus Filz anzufertigen und interessante Fakten darüber zu erforschen. Gruppenweise wurden Tiere zugeordnet, typische Kleidung und Spiele der dort lebenden Menschen hergestellt, Flaggen gemalt und Mahlzeiten zubereitet. Am Ende eines Arbeitstages versammelten sich alle Kinder im Kreis, um den anderen ihre neuen Kenntnisse zu vermitteln. So wurde die „Wasserwelt“ mit immer mehr Leben gefüllt und schließlich erlebten die Schüler, wie es durch die Verschiebung der Kontinentalplatten zur Verteilung der Landflächen auf unserer Erde kam. Einen Beitrag, der am Festtag in der Kirche unter die Haut ging, erarbeiteten die Schüler mit Frau Lenk, indem sie Michael Jacksons Song „Heal the world“ in der Andacht sangen, mit Kerzenlicht bestärkten und unsere Riesenweltkugel zum Kreisen brachten.
Ich bin ich – und doch anders lautete das Motto in den Klassen der Orientierungsstufe. Nach anfänglicher Zurückhaltung begegneten unsere Großen Themen wie Behinderung, Religiosität oder Homosexualität im Laufe der Woche immer offener. Nach einem Nachmittag in einer Einrichtung mit Behinderten, zunehmendem Faktenwissen und dem Darstellen des Andersseins in einem Rollenspiel war das Interesse aller geweckt. Intensiv setzte sich jeder einzelne mit den Themen auseinander. Während der Fotosession hatten die Fünft- und Sechstklässler großen Spaß, in immer neue Rollen zu schlüpfen und bauten ihre Scheu ab, sich ihren Mitschülern anders zu zeigen. Ein Schüler der sechsten Klasse erklärte diese Projektwoche zur besten aller bisher erlebten. Auch viele andere teilten seine Meinung. Für die Lehrerinnen waren der Mut und das Feingefühl, das in den Mädchen und Jungen steckt, beeindruckend. Die Ergebnisse auf Fotowand und das Rollenspiel wurden ebenfalls auf dem Abschlussfest am Donnerstag präsentiert.
Text: A. Wisniewski, N. Neitzel, A. Sommer, B. Krüger